Schwindendes sexuelles Verlangen in einer Langzeitbeziehung ist normal. Eine eheliche (oder ehe-ähnliche) Routine kann einem ziemlich schnell die Lust vergehen lassen.
In der Anfangsphase einer Beziehung wirken die Verliebtheitshormone, der Verschmelzungswunsch, dass schon zwanghafte Denken an den Anderen ist erregend. In der Phase, die meist irgendwo zwischen einem halben und anderthalb Jahren dauert, ist die Sexualität beidseitig meist noch kein Problem. Aber diese Verliebtheitsphase ist zwangsläufig irgendwann vorbei und dann geht es bei Vielen im Bett bergab.
Verschiedene Arten der Erregung
Nun muss man wissen, dass es zwei Arten von Erregung gibt: die spontane und die responsive. Spontan bedeutet, dass quasi aus dem Nichts eine sexuelle Erregung kommt. Und responsiv bedeutet, dass die erst einsetzt, wenn erregende Handlungen vorgenommen wurden. Dann ist Sex quasi eine Entscheidung, auf die man sich einlässt und guckt, was passiert. Letzteres kommt tatsächlich bei Männern in Langzeitbeziehungen auch vor, bei Frauen wiederum ist es so sehr häufig so!! Und das ist einer der großen Unterschiede zwischen Mann und Frau und das sollte man wissen. Lust ist dann, wie beschrieben, eine Entscheidung und kommt nicht aus der bereits bestehenden Erregung heraus.
So, und das ist etwas, das die wenigsten wissen. Es gibt viele Männer, bei denen es anders ist und die tatsächlich Lust auf ihre Frau haben, weil sie ihr Anblick allein schon erregt oder die Vorstellung, was gleich passieren könnte. Oder weil sie einfach nur Lust auf Sex haben und die Frau in dem Moment natürlich das Objekt der Begierde bzw. Lustbefriedigung ist. Die allgemeine Vorstellung ist, dass es den Frauen genauso gehen müsste und oft ist die Enttäuschung groß, wenn dies nicht der Fall ist. Sie fühlen sich dann abgelehnt und wenig begehrenswert. Und viele Frauen haben das Gefühl, dass etwas mit ihnen nicht in Ordnung sei, da sie doch mehr Lust haben müssten. Dabei sind sie ganz normal und empfinden Erregung responsiv, sprich, wenn sie eben durch ein (gelungenes!) Vorspiel erregt werden.
Mehr Vorspiel
Dieses Vorspiel kann auch gerne schon während des Tages passieren. Die sexuelle Energie immer mal wieder so leicht zum Schwelen zu bringen durch kleine Andeutungen, durch eine kurze WhatsApp oder eine Nachricht auf dem Nachttisch kann durchaus helfen. Was am meisten hilft, ist aber, herauszufinden, was guter Sex überhaupt bedeutet. Was ist das für Sie Beide? Was törnt Sie an, wenn der Partner was macht? Und was im Gegenzug lässt sämtliche erotischen Gefühle abflauen?
Spielen Sie damit, befassen Sie sich mit dem Thema, es gibt genügend Literatur, Filme, Hörbücher und anderes zum Thema. Sich selber als sexuelles Wesen besser kennen zu lernen kann eine sehr spannende Reise sein....
Falls Sie sich für eine Sexualtherapie interessieren, lesen Sie gerne auf der Sexualtherapie Seite weiter.
Falls Sie Fragen haben, schreiben Sie mir gerne eine Email oder buchen Sie Ihren Termin gleich direkt schnell und einfach über Doctolib.
Comments